Neuer klimafreundlicher Stadtteil in Donaustadt – Am langen Felde

(c) Arch DI Josef Knötzl ZT

2018 hat die Firma Hrachowina nach mehr als 100 Jahren die Fensterproduktion an dem Standort in der Donaustadt eingestellt. Dies bietet die Chance das ehemalige Industriegebiet in einen klimafreundlichen Stadtteil zu verwandeln.

Das städtebauliche Leitbild, das als Grundlage für den Widmungsprozess verwendet wird und sich aus den strategischen Vorgaben der Stadtentwicklung ableiten lässt, wurde in einem europaweiten Wettbewerbsverfahren erarbeitet. Dabei wird auch gezielt den Auswirkungen des Klimawandels entgegen gewirkt.
Das Siegerprojekt wurde seitens des Planerteams Shibukawa/Eder Architects und F+P Architekten mit dem Landschaftsplanungsbüro Paisagista ausgearbeitet. Basierend darauf entsteht im neuen Stadtteil eine Kombination aus Wohnraum und Geschäftsflächen. Nach der Fertigstellung werden ca. 3.500 neue BewohnerInnen ein Zuhause finden. Zudem deckt ein neuer Kindergarten die künftige Nachfrage nach sozialer Infrastruktur.

Entwicklung zum klimagerechten Stadtteil

Bei der Entwicklung des neuen Stadtteils wird der Fokus auf eine klimagerechte Stadtentwicklung gelegt. Besonders deutlich wird dies am Beispiel des Stadtteilparks, der neben einer hohen Freiraumqualität ebenso ein angenehmes Mikroklima durch eine naturnahe Gestaltung mit hohem Grünanteil schafft.

Der großflächige Stadtteilpark ermöglicht es auch, dass ein Großteil des alten Baumbestands erhalten werden kann. Auch bei der Neupflanzung von Bäumen werden seitens der umsetzenden Bauträger nicht nur junge, noch verhältnismäßig kleine Bäume, sondern auch schon etwas ältere und größer gewachsenen Bäume gesetzt. So sind im neuen Stadtteil deren positive Effekte, die mit der Baumgröße zunehmen, schon von Beginn an deutlicher spürbar. Durch diese Maßnahme werden die entstehenden Wohnhöfe und Quartiergassen schon früh mit effektiven Schattenspendern ausgestattet.

Noch mehr Grün auf Fassaden und Dächern

Für noch mehr Pflanzen im Stadtteil sorgt eine zusätzliche Begrünung der Gebäudeflächen. Auf 2 der 9 Baufelder ist eine Fassadenbegrünung geplant. In Zukunft werden zusätzlich fast alle Dächer im Stadtteil begrünt. Die Dächer bieten so Raum für Urban Gardening für zukünftige BewohnerInnen.
Als weitere Maßnahme für ein kühles Mikroklima im Projektgebiet wird ein nachhaltiges Regenwassermanagement eingesetzt. Durch die Verdunstung von Regenwasser tritt so ein natürlicher Kühleffekt ein.

Umweltfreundlich erreichbar

Auch die gute Erreichbarkeit der öffentlichen Verkehrsmittel und das Anbinden des Stadtteils an die bestehende Radinfrastruktur laden zu einem umweltfreundlichen Mobilitätsverhalten ein und leisten dadurch einen Beitrag zum klimagerechten Stadtteil. Zusätzlich wird ein Mobility-Point errichtet, wo Elektro-Fahrzeuge ausgeliehen werden können. Durch Sammelgaragen im nördlichen und südlichen Teil des Quartiers und eine Durchfahrtssperre ist es möglich den Stadtteil großteils autofrei zu gestalten.

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