Umweltfreundliche Mobilität in Wien großgeschrieben!
Der seit mittlerweile Jahrzehnten konsequent verfolgte Weg der Wiener Mobilitätspolitik, umweltfreundliche Verkehrsarten zu fördern, zeigt Wirkung. Wie die aktuelle Analyse von Umfragen der vergangenen zehn Jahre ergeben haben, sind die Wienerinnen und Wiener immer umweltschonender unterwegs.
Vor allem Frauen und junge Menschen haben dabei „die Nase vorne“ und setzen immer mehr auf die Öffis, das Rad oder gehen zu Fuß. Die Daten stammen aus den letzten 10 Jahren und wurden VOR der Corona-Krise erhoben.
Auch in neuen Stadtentwicklungsgebieten wird der erfreuliche Trend sichtbar, die Strategien und Maßnahmen der Wiener Stadtplanung ermöglichen eine deutlich nachhaltigere Mobilität. Der massive Ausbau der Öffis wie in die Seestadt vor Besiedelung macht sich bezahlt.
„Diesen Weg wollen wir mit den im Koalitionsübereinkommen formulierten Maßnahmen, wie modernes Parkraummanagement, Ausbau der Infrastruktur für RadfahrerInnen und FußgängerInnen, Forcierung von Sharing-Angeboten und vieles andere mehr weitergehen. Ziel ist eine klimaschonende, barrierefreie und leistbare Mobilität für alle, die auch ohne Besitz eines eigenen Auto auskommt“, unterstreicht dazu Innovationsstadträtin Ulli Sima. Zentrales Anliegen ist ihr die „letzte Meile“ – und sie setzt hier auf verstärkte Sharing-Angebote an U-Bahn- und Straßenbahnhaltestellen, die ein bequemes Bewältigen der letzten Meter ermöglicht.
Zentraler Bestandteil der Mobilität in der Millionenstadt sind die Öffis: „Nur wer auf Auto und Co. verzichtet, leistet einen aktiven Beitrag zum Klima- und Umweltschutz. Mit den Wiener Öffis spart jede und jeder Einzelne bis zu 1,5 Tonnen CO2 pro Jahr. Das macht die Wiener Linien zu den Greener Linien. Die Zahlen beweisen eindrucksvoll, dass das Angebot der Wiener Linien für alle stimmt: so dichte Intervalle sowie sichere, saubere und moderne Fahrzeuge bzw. Stationen gibt es nur in Wien. Und all das für gerade einmal 1 Euro am Tag!“, so der für die Wiener Linien zuständige Stadtrat Peter Hanke.
Die Highlights der Befragungen
Basis der Ergebnisse sind Umfragen, im Rahmen derer zwischen 2010 bis 2014 bzw. 2015 bis 2019 jeweils 12.000 WienerInnen im Auftrag und der Stadtentwicklung Wien und der Wiener Linien zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt wurden. Die vertiefte Auswertung – mit Fokus auf Rad- und Fußverkehr – wurde durch die Zusammenfassung von Stichproben und damit die Erhöhung von Fallzahlen ermöglicht.
Junge und Frauen nutzen den Umweltverbund
Im Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2014 wurden 6 % aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt. Im Zeitraum 2015 bis 2019 erhöhte sich der Radanteil auf rund 7 %, der MIV-Anteil ist auf 27,5% gesunken.
Deutlich ist jedoch bemerkbar, dass Frauen nach wie vor den Umweltverbund (Rad, zu Fuß gehen, Öffis) mehr nutzen als Männer. Und auch jüngere Menschen verwenden für ihre Wege umweltfreundliche Verkehrsarten öfter als ältere Personen, der PKW wird von Jungen in der zweiten Vergleichsperiode hingegen weniger genutzt als im ersten Betrachtungszeitraum. Im Gegensatz dazu ist in den Altersgruppen ab 60-Jahren der MIV-Anteil stark angestiegen. Eine plausible Erklärung dafür könnte ein sogenannter „Kohorteneffekt“ sein, d.h. die nachrückende Altersgruppe weist eine höhere PKW-Verfügbarkeit auf und nimmt das autoorientierte Verhalten mit ins hohe Alter mit. So legen beispielsweise Männer zwischen 60 und 74 Jahre 39 % aller Wege als PKW-Fahrer zurück. Bei Frauen zwischen 25 und 34 Jahren beträgt dieser Anteil nur 8 %. Auffällig ist auch, dass sich die Radfahr-Saison verlängert und zunehmend auch in den kälteren Monaten mehr Fahrrad gefahren wird.
PKW oft weniger als 1x pro Woche genutzt
In Wien gibt es mehr JahreskartenbesitzerInnen als zugelassene PKW. 42 % aller Wiener Haushalte verfügen über keinen PKW, 12 % der Haushalte, die einen PKW besitzen, verwenden diesen nur einmal pro Woche oder noch weniger. Die Bewohner*innen autofreier Haushalte legen fast ein Drittel der Wege zu Fuß und 9 % mit dem Fahrrad zurück. Öffentliche Verkehrsmittel dominieren mit einem Anteil von 55 %.
Anteil der „Elterntaxis“ zurückgegangen
Erfreulich auch der Trend bei den Schulwegen der 6-10jährigen Kinder: Der Anteil jener, die mit dem Auto zur Schule gebracht werden ist von 19 % auf 13 % zurückgegangen. Eltern bringen die Kinder vermehrt mit dem Fahrrad oder zu Fuß in die Schule.
Umweltfreundliche Mobilität in Neubaugebieten
Auch die Siedlungsstruktur beeinflusst das Verkehrsverhalten, in gründerzeitlichen Strukturen ist ein hoher Rad- und Fußwegeanteil zu beobachten. Aber auch in den Neubaugebieten wird vermehrt der Umweltverbund für die Wege der Bewohner*Innen verwendet. Zusammengefasst lässt sich feststellen: Je neuer das Wohngebiet je höher der Anteil der Fußwege bzw. ÖV und je geringer der MIV-Anteil. In Stadtentwicklungsgebieten ab dem Jahr 2000 ist z.B. der Pkw-Fahrer*in-Anteil mit 14 % nur halb so hoch wie in Wohngebieten der 80er und 90er-Jahre. Die Konzepte und Strategien der Wiener Stadtentwicklung zeigen also auch hier deutlich ihre Wirkung.
Mehr dazu im Bericht Aktive Mobiliät in Wien
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