Online-Infostunde für direkte Bürger*inneninfo und Beteiligung

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Die Wiener Stadtteilplanung und Flächenwidmung hat in den vergangenen zwei Jahren digitale Instrumente zur Online-Kommunikation neu- bzw. weiterentwickelt. In einer kurzen Reihe stellt der Newsletter Stadtentwicklung diese Instrumente vor. Den Anfang macht die Online-Infostunde.

Ausgangspunkt für die Entwicklung der Online-Infostunde als Kommunikationsformat war der Beginn der Corona-Pandemie. Von heute auf morgen war es nicht mehr möglich, Planungsprozesse mit Vor-Ort-Maßnahmen wie Diskussionsrunden, Ausstellungen, Führungen oder Spaziergängen zu begleiten. Für uns alle, damit sind Verwaltung, Auftragnehmer*innen und Bürger*innen gemeint, hat damit ein rasanter Lernprozess begonnen, der bis heute noch nicht abgeschlossen ist. Die Videokonferenz, ein in unserem Umfeld bis dahin nur in sehr geringem Ausmaß eingesetztes Kommunikationsinstrument, hat massiv an Bedeutung gewonnen. Immer mehr Menschen haben sich mittlerweile an den Umgang mit Konferenztools gewöhnt und nutzen diese regelmäßig beruflich und privat. Für die Wiener Stadtteilplanung und Flächenwidmung ist diese Entwicklung eine große Chance, denn durch das neue Instrument wird das Spektrum an möglichen Kommunikationsformaten spürbar erweitert und verbessert.

Erste Erfahrungen liegen vor

Die Wiener Stadtteilplanung hat bisher rund 20 Online-Infostunden abgehalten, die technisch meist durch externe Auftragnehmer*innen betreut und als moderierte Videokonferenzen abgehalten werden. Moderation und Abwicklung erfolgt zumeist durch Mitarbeiter*innen der Abteilungen MA21A und MA21B sowie den Projektplaner*innen. Die Anzahl der Teilnehmenden schwankt zwischen 20 und 200 Personen. Seit der Einführung des Webinar-Formats konnten bisher rund 1.000 Teilnehmende direkt mit Informationen über Stadtentwicklungsprojekte versorgt werden.

Besonders geeignet erscheint das Format zur Präsentation von Zwischen- oder Endergebnissen, da via Powerpoint viel Information in sehr kurzer Zeit niederschwellig und qualitätsvoll vermittelt werden kann. Über die Chatfunktion sind auch dialogische Elemente vorgesehen. Hier können nach dem Vortrag Fragen gestellt werden, die dann „live“ während der Online-Infostunde durch die Expert*innen beantwortet werden. Der Vorteil gegenüber einer Vor-Ort-Veranstaltung wie zum Bespiel einer Ausstellung ist, dass alle Teilnehmenden die gleichen Informationen bekommen und auch von den Fragen der anderen Teilnehmenden profitieren. In den Tagen nach der Veranstaltung erhalten die angemeldeten Personen noch eine E-Mail mit der gezeigten Präsentation, was ebenfalls sehr gut angenommen wird. Eingeladen wird über Postwurf, Newsletter und Social Media, die Anmeldung erfolgt über E-Mail.

Positives Fazit

Insgesamt zeigt sich, dass die Diskussionskultur im Rahmen dieser Online-Infostunden hoch ist und das Format zur Informationsvermittlung angenommen wird. Übersteigt die Anzahl der Teilnehmer*innen 80-100 Personen, wird es aufgrund der Anzahl zunehmend schwierig, die Fragen im Chat komplett zu beantworten. Hier muss dann thematisch geclustert und es müssen Fragen zusammengefasst werden. Gerade bei sehr kontroversiell diskutierten Projekten und sehr vielen Teilnehmenden stößt das Format an seine Grenzen. Positiv zu bewerten ist, dass die Veranstaltungen hauptsächlich durch eigene Mitarbeiter*innen durchgeführt werden können, was Kosten und Aufwand reduziert.

Die Online-Infostunde ist zu einem festen Bestandteil der Informations- und Beteiligungsformate der Wiener Stadtteilplanung und Flächenwidmung geworden und wird auch in postpandemischer Zeit erhalten bleiben. Besonders im Rahmen von öffentlichen Auflagen von Flächenwidmungs- und Bebauungsplänen ist die Online-Infostunde zu einem wichtigen Kommunikationskanal geworden.