Neue Straßenbahnlinie 12 – Anbindung des Nordbahnviertels mit fünf neuen Haltestellen

© Wiener Linien

Die neue Bim-Strecke entsteht in der Leopoldstadt. Das Planungsprojekt wird an die Wiener Linien übergeben und bis Herbst 2025 umgesetzt. Ein Spaziergang ermöglicht Interessierten jetzt schon, die Strecke kennen zu lernen und gibt Einblicke in den Planungsprozess. 

Das öffentliche Verkehrsnetz in Wien wächst stetig und wird um eine weitere Verbindung reicher. Die neue Linie 12 wird künftig auf einer Neubaustrecke mit fünf neuen Haltestellen das Nordbahnviertel im 2. Bezirk optimal an das Öffi-Netz anbinden. Die rund 2,2 Kilometer lange Neubaustrecke führt von der Nordbahnstraße (Haltestelle Rebhanngasse) über die Taborstraße und Vorgartenstraße (U1) – auf der auch ein 230 Meter langes Grüngleis entsteht – bis zur Endhaltestelle in der Hillerstraße. Damit wird das Öffi-Angebot für das Nordbahnviertel mit seinen rund 10.000 Wohnungen und 20.000 Arbeitsplätzen nach der bereits 2020 erfolgten Verlängerung der Straßenbahnlinie O entscheidend ausgebaut. Weitere Effekte: Bestehende Linien – wie die Buslinie 11A – werden entlastet und neue Verknüpfungen im Öffi-Netz (U1, Linien 2 und O) geschaffen.

Das Generelle Planungsprojekt der Neubaustrecke für die Straßenbahn wurde von der Abteilung für Stadtentwicklung und Stadtplanung erstellt, nun erfolgt die Übergabe an die Wiener Linien zur Detailplanung und Umsetzung. Der Baustart ist aktuell für Mitte 2024 vorgesehen. Im Herbst 2025 wird die Linie 12 voraussichtlich in Betrieb gehen. Insgesamt investieren die Stadt Wien und die Wiener Linien rund 60 Mio. Euro in das Öffi-Ausbau-Projekt. Das umfasst den Neubau der Strecke, die Oberflächengestaltung und die Anschaffung von sechs modernen Flexity-Zügen, die dann auf der Linie fahren werden.

Neues Grüngleis und neue Bäume

Mit der neuen Straßenbahnstrecke werden auch Begrünungsmaßnahmen umgesetzt: Im Streckenabschnitt zwischen Haussteinstraße und Walcherstraße entsteht ein rund 230 Meter langes Grüngleis, um zusätzliche Versiegelungen zu vermeiden. Entlang der Strecke werden auch neue Bäume gepflanzt, diese sorgen künftig für mehr Grün sowie Beschattung und Kühlung im Sommer.

Nordbahnviertel: Vorrang für Öffis und Fahrrad

Nicht nur die Öffi-Anbindung im Bezirk wird verbessert, auch das Radverkehrsnetz wird ausgebaut: Zur Querung des Nordbahnviertels wird in der Taborstraße zwischen Nordbahnstraße und Vorgartenstraße eine Lücke im Hauptnetz geschlossen. Über die Vorgartenstraße wird der Anschluss an Wiens ersten Rad-Highway in der Lassallestraße hergestellt. Alle derzeit vorhandenen Einbahnregelungen für den Kfz-Verkehr und der damit verbundene verkehrsberuhigte Charakter der Wohngebiete bleiben bestehen. Die Durchfahrt durch das Nordbahnviertel ist nur für Radfahrer*innen und die Straßenbahn möglich.

Mehr Komfort im Öffi-Netz

Die neue Strecke leistet einen wichtigen Beitrag für eine gleichmäßigere Auslastung des öffentlichen Verkehrsnetzes – und das erhöht auch den Fahrgastkomfort. Die Linie 12 wird die parallel geführten Buslinien 11A und 11B im stärksten Abschnitt zwischen den Haltestellen Pensionsversicherungsanstalt und Vorgartenstraße deutlich entlasten. Einwohner*innen im Einzugsbereich der Linie 12 profitieren zudem von neuen Verbindungen und einer höheren Frequenz des öffentlichen Verkehrs. Die im Stuwerviertel gelegene Haltestelle Jungstraße erhält zusätzlich zur bestehenden Buslinie 11A und 11B auch eine Anbindung an das Straßenbahnnetz. Bei der Station Vorgartenstraße wird eine neue Verknüpfung mit der U-Bahn-Linie U1 geschaffen. Im Einzugsbereich der Endhaltestelle Hillerstraße liegen unter anderem die mehr als 300 neuen Gemeindewohnungen am Handelskai 214.

Bessere Verbindung in angrenzende Bezirke

Mit der Linie 12 wird eine neue Straßenbahntangente die Bezirke Leopoldstadt und Brigittenau mit den westlichen Innenstadtbezirken Alsergrund und Josefstadt verbinden. Im Anschluss an die Neubaustrecke führt die Route der Linie 12 ab der Station Rebhanngasse über die bereits bestehenden Gleise der Linie 2 bis zum Höchstädtplatz und weiter über die Gleise der Linien 33 bzw. 5 zur U6-Station Josefstädter Straße. Die Linie 33 wird vom Friedrich-Engels-Platz zur U4-Station Friedensbrücke sowie zum Franz-Josefs-Bahnhof fahren (und bei der Augasse wenden) – und somit die direkte Verbindung im 20. Bezirk zu diesen wichtigen Öffi-Knotenpunkten bilden.

Die Linie 12 bietet zahlreiche Verknüpfungen mit anderen Öffi-Linien: Neben U6 zur zukünftigen Linie U5 Arne-Karlsson-Park, zur S-Bahn (Franz-Josefs-Bahnhof, Traisengasse), U4 Friedensbrücke und U1 Vorgartenstraße sowie zur Linie O.

Plan Routenführung Linie 12, © Stadt Wien

Künftige Erschließung des Nordwestbahnviertels

Mit der Linie 12 werden die Voraussetzungen geschaffen, um künftig auch im 20. Bezirk das Stadtentwicklungsgebiet Nordwestbahnhof zu erschließen. Abhängig vom Fortschritt der Stadtentwicklung ist dabei eine direkte Linienführung im Verlauf der verlängerten Traisengasse bzw. Wallensteinstraße im stadtplanerischen Prozess berücksichtigt.

 

Gemma Zukunft: Stadtentwicklung spazierend erleben

An zwei Terminen gibt es die Gelegenheit, die neue Strecke der Linie 12 vor Ort kennenzulernen. Im Rahmen des Spaziergangsprogramms „Gemma Zukunft“ finden geführte Touren zur Neubaustrecke statt.

Spaziergang „Neue Strecke der Straßenbahnlinie 12“

Termine: 15.6. und 21.9.2023
Uhrzeit: 17:00 – 18:30 Uhr
Treffpunkt: Ecke Nordbahnstraße/Rebhanngasse, Nordbahnstraße 10, 1200 Wien
Anmeldung erforderlich

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Zur Rathauskorrespondenz vom 20.04.2023

Website Linie 12