Mit Datenanalysen gegen die Folgen des Klimawandels

(c) Stadt Wien/Weatherpark Ges.m.b.H. und INKEK

Die Wiener Stadtentwicklung setzt nun eine weitere Maßnahme, um den Folgen des Klimawandels bereits in der frühen Planungsphase von Stadtentwicklungsprojekten entgegenwirken zu können. Im Auftrag der Abteilung für Stadtentwicklung und Stadtplanung (MA 18) hat die Firma Weatherpark in Zusammenarbeit mit dem Kasseler Institut für Klima- und Energiekonzepte eine Stadtklimaanalyse für Wien erstellt.

Wiener Stadtklimaanalyse als Grundlage für Planungsprojekte – Forcierung von Abkühlungsmaßnahmen, Vermeidung von Hitzeinseln

Auf Basis unterschiedlichster klimatologischen Auswertungen, der Analyse zahlreicher Wind- und Temperaturdaten sowie einer erstmaligen Zusammenschau von 35 langjährigen Messreihen können so wichtige Aussagen über die Klimasituation in der Stadt getroffen werden. Die räumliche Darstellung der Klimasituation gibt damit erste Informationen für eine temperaturangepasste Stadtentwicklung.

Ziel jeder Planung muss es jedenfalls sein, eine nächtliche Abkühlung der Stadt zu fördern und Hitzeinseln zu vermeiden. Durch die erarbeiteten Daten wird es möglich, bei der Planung von Stadtteilen den Aspekt des Stadtklimas besser zu berücksichtigen – sprich Hitze zu verringern bzw. zu vermeiden und aktuelle Windströme für eine Durchlüftung des zukünftigen Stadtteils bzw. Projekts optimal zu nutzen. Die Analyse gibt etwa Auskunft darüber, wo Frisch- und Kaltluftbereiche entstehen oder wo Windschneisen bzw. Windfelder für Belüftung sorgen. Begünstigt ist die Klimasituation Wiens dabei durch die geografische Lage mit den großen Waldflächen des Wienerwalds im Westen, dem Donauraum, dem Bisamberg und der Lobau sowie einen großen Grünanteil in der Stadt.

Während bei der Hitzekarte, die im Sommer 2019 präsentiert wurde v.a. räumliche Aussagen über die Belastung besonders betroffener (vulnerabler) Bevölkerungsgruppen im Fokus stehen, liefert die Stadtklimakarte differenzierte Informationen, die für qualitative Entscheidungen bei Planungsprojekten und -prozessen hilfreich sind.

Begleitmaßnahmen zur Projektplanung, wie z.B. Beschattung, Wasser, Baumpflanzungen, die Schaffung von Grünräumen, die architektonische Ausgestaltung von öffentlichen Räumen, die Auswahl geeigneter Materialien u.v.a., lassen sich so zielgerichteter und qualitativ hochwertiger umsetzen.  So können auch durch Hitze besonders belastete Menschen, wie Ältere, Kinder oder Kranke besser vor den Folgen des Klimawandels geschützt werden.

Auch für den neuen Stadtentwicklungsplan, der in Vorbereitung ist, können die Ergebnisse der Stadtklimaanalyse genutzt werden und den Bearbeitungsprozess unterstützen.

Bereits zahlreiche Städte, wie beispielsweise Hamburg und Linz, arbeiten mit dem Instrument der Stadtklimaanalyse und nutzen die dabei erhobenen Klimadaten als eine valide Grundlage für ihre Planungsprojekte.

Karte als Download in wien.at

www.weatherpark.com

 

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