Klimaneutrale Wärmeversorgung vorantreiben

 

Die Vorreiter-Regionen Wien, das Land Salzburg und die Steiermark erarbeiten neue Planungsgrundlagen für eine klimaneutrale Wärmeversorgung. Dafür entwickeln sie gemeinsam mit Forschungspartnern aus Österreich den digitalen Wärmeatlas: Er soll ein zentrales Instrument für die räumliche Energieplanung sein, um klimaneutrale Lösungen für Raumwärme zu unterstützen. Der digitale Wärmeatlas lässt sich auch für andere Klimaschutz-Agenden heranziehen, wie etwa für die Planung von Maßnahmen zur Hitzevermeidung oder der Verbesserung der Energieeffizienz.

Der Wärmeatlas ist das Kernstück des Projekts Spatial Energy Planning for Heat Transition. Ziel des Projekts ist es, Grundlagen und Werkzeuge für den Einsatz räumlicher Wärmeplanung in Wien, Salzburg und der Steiermark zu schaffen.

„Mit der Entwicklung des Wärmeatlas machen wir Energieraumplanung vom Schlagwort zur Praxis.“, Judith Neyer, Energy Center Wien.

Beginnend in diesen drei Bundesländern soll der Wärmeatlas den  Einsatz innovativer und nachhaltiger Wärmelösungen fördern und im weiteren Verlauf als Hebel für die Wärmewende in ganz Österreich (und darüber hinaus) wirken.

Raumwärme auf klimaneutrale Beine stellen

Allein in Wien machen Raumwärme und Warmwasser rund 35% des Endenergieverbrauchs aus. Trotz bisheriger Klimaschutzerfolge in den vergangenen Jahren, steckt im Bereich Raumwärme noch viel Potenzial um im Sinne des Pariser Klimaabkommens klimaneutral zu werden. Für die Wärmewende gilt es daher erneuerbare Energiepotenziale maximal auszuschöpfen. Sowohl die Nutzung erneuerbarer Energiequellen als auch die Entwicklung von nachhaltigen Wärmenetzen können mit den Instrumenten der Energieraumplanung maßgeblich unterstützt werden. Darüber hinaus ist auch die bestehende Infrastruktur für die Wärmeversorgung (Gas- und Fernwärmenetz) langfristig weiterzuentwickeln.

Energieinformationen auf einen Blick

Der digitale Wärmeatlas wird zugänglich sein für interessierte Akteuren in- und außerhalb der Stadtverwaltung. Er soll einen schnellen und zuverlässigen Eindruck davon liefern, wie viel Energie einzelne Gebäude oder Stadtteile für Wärme und Kühlung benötigen. Außerdem soll der digitale Wärmeatlas zeigen, wo sich Möglichkeiten und Ansätze für Sanierungskonzepte, Wärmenetze oder erneuerbare Energiepotenziale bieten, um die Bevölkerung auch langfristig mit zuverlässiger und leistbarer Wärme versorgen zu können.

„Der digitale Wärmeatlas wird ein weiterer Meilenstein für die erfolgreiche Verbindung zwischen Stadtplanung und Energieplanung.“, Herbert Hemis, Energieplanung Stadt Wien.

Der Wärmeatlas soll insbesondere PlanerInnen und kommunalen EntscheidungsträgerInnen einen guten Einstieg ermöglichen, um energetische Quartierskonzepte (v.a. Optionen einer nachhaltigen Energieversorgung für ein Gebiet oder Grundstück), konkrete Sanierungsplanungen oder Hitzenotfallmaßnahmen entwickeln zu können. Der digitale Wärmeatlas ersetzt nicht die konkrete Vor-Ort Planung, aber unterstützt diese maßgeblich. Dazu wird dieses Instrument auch in laufende Prozesse städtebaulicher Planung integriert.

Der digitale Wärmeatlas wird als Teil des städtischen GIS implementiert. Eine Beta-Version soll Ende 2020 zur Verfügung stehen und in ausgewählten Pilotgebieten im praktischen Betrieb getestet werden. Zusätzlich werden energierelevante Informationen auch für die Wiener Gemeindebezirke aufbereitet.

Räumliche Energieplanung für die Wärmewende

Der digitale Wärmeatlas ist Teil des umfangreichen Innovationsprojekts „Spatial Energy Planning for Heat Transition“ des „Green Energy Lab„.  Dieses setzt sich mit der räumlichen Energieplanung und ihren Möglichkeiten, den Wärmesektor in Österreich nachhaltig zu verändern, auseinander. In diesem Projekt arbeiten drei Bundesländer (Wien, Steiermark, Salzburg), ihre Hauptstädte und Vorreitergemeinden sowie führende, österreichische Forschungseinrichtungen daran, notwendige Grundlagen für die Einführung von räumlich differenzierter Wärmeplanung nutzerfreundlich bereitzustellen – als Vorreiter-Regionen für Österreich und andere europäische Städte. Das Energy Center der Urban Innovation Vienna koordiniert die Arbeiten der Projektpartner aus Wien und die Einbeziehung der Stakeholder.

Nicht verpassen: Nutzen Sie die Gelegenheit, um in ein persönliches Gespräch mit den Projektverantwortlichen aus Wien zu kommen: Bei der Decarb Cities Konferenz am 25.2. präsentieren Judith Neyer (Energy Center bei der Urban Innovation Vienna) und Anna Austaller/Herbert Hemis (Energieplanung der Stadt Wien) den aktuellen Stand der Arbeiten zum digitalen Wärmeatlas.

Mehr Infos:

Green Energy Lab, Spatial Energy Planning for Heat Transition: www.waermeplanung.at

Diese Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen der FTI-Initiative „Vorzeigeregion Energie“ durchgeführt.

 

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