Planungsbeginn für die neuen Hochhäuser in der Seestadt
Auf dem Baufeld J6 vis-a-vis des HoHo Wien – unmittelbar am östlichen Ausgang der U2 Station Seestadt – wird ein neuer Leuchtturm der Seestadt entstehen. Die „J6 Projektentwicklungs GmbH“, eine Tochtergesellschaft der ARE, startet nun den Architekturwettbewerb für ein anspruchsvolles, vielseitiges Gebäudeensemble, dessen höchster Bauteil bis zu 25 Geschoße hoch werden darf. Gemeinsam mit dem 84 Meter hohen Holzhybrid-Hochhaus HoHo Wien (J5B) und dem Pier 05 (H5) an der Seestadtpromenade am nördlichen Seeufer wird J6 einen „Hochhaus-Dreiklang“ bilden, der das Profil der Seestadt maßgeblich prägen wird. Auch für die Projekte Pier 05 (H5) und und Lili am See (H1) starten in Kürze „Hochhaus-Wettbewerbe“.
Das Projekt auf dem Baufeld J6 ist Teil des „Seeparkquartiers“, welches einen starken Business-Schwerpunkt hat und über die U2 sowie mehrere Buslinien öffentlich angebunden ist.
Masterplan-Darstellung mit dem ausgewiesenen „Dreiklang“
© Wien 3420 aspern Development
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Vielfältiger Nutzungsmix
Das Hochhaus auf J6 wird hochwertige Gewerbe- bzw. Büroflächen mit Gastronomie im Erdgeschoß sowie Veranstaltungs- und Konferenzräumen kombinieren. Eine Sammelhochgarage ist ebenfalls Teil des Konzepts. Wie in der Seestadt üblich, wird diese auch das angrenzende Grundstück mitversorgen und mit Impulsflächen im Erdgeschoß Platz für nicht-kommerzielle Nutzung schaffen.
klimafit + nachhaltig
J6 wird äußerst nachhaltig und energieeffizient. Wie alle Seestadt-Gebäude muss es nicht nur höchsten Nachhaltigkeitsstandards im Rahmen des TQB-Monitors der ÖGNB entsprechen – aktuell sind das mindestens 800 von 1.000 möglichen Punkten.
Mit aspern klimafit führte die Seestadt vor kurzem einen zusätzlichen Standard ein, mit dessen Hilfe Gebäude geplant werden, die den CO2-Fußabdruck seiner Nutzer*innen reduzieren. Entsprechend wichtig wird es für die Planer*innen im Wettbewerb sein, dass auf J6 nicht nur besonders energieeffizient gebaut, sondern auch ein Maximum an erneuerbarer Energie selbst lokal produziert wird, z.B. über Tiefensonden und Photovoltaik.
Die Seestadt-Hochhäuser
Im 2007 beschlossenen und inzwischen aktualisierten Masterplan für aspern Seestadt wurden einige wenige Zonen definiert, an denen Hochhäuser – also Gebäude über 35 Metern Höhe – errichtet werden dürfen um als „Landmarks“ dem neuen Stadtteil ein Relief zu verleihen und identitätsstiftend wirken. Die Zonen befinden sich im Norden am Vorplatz des Bahnhofs Aspern Nord, am östlichen Nordufer des Sees und im Süden in der Nähe der U2-Station Seestadt.
Höhe bringt aber nicht nur Sichtbarkeit. Die Hochhäuser in der Seestadt sind immer Teil eines größeren Baufelds oder Ensembles und in eine Sockelbebauung eingebettet. Die unterschiedlichen Niveaus schaffen gleichzeitig eine belebte Stadtsilhouette und räumliche Bezüge, die auch aus der Fußgängerperspektive erfassbar sind. Es entstehen (halb-)private Freiräume und Platz für Grünflächen am Dach sowie Ebenen für unterschiedliche Nutzungen.
Diese Strategie bringt auch praktische Vorteile: Durch den Sockel und die unterschiedlichen Gebäudehöhen wird z.B. der Windkomfort auf der Straße verbessert, weil die bei Solitären teilweise auftretenden Fallwinde gebremst werden.
An infrastrukturellen oder städtebaulichen Knotenpunkten positioniert, unterstützt der Nutzungsmix der Seestadt-Hochpunkte zusätzlich das Prinzip der „Stadt der kurzen Wege“.
Und das wiederum ist ein Nachhaltigkeitsbaustein – denn je mehr wir zu Fuß, mit dem Rad oder eben mit öffentlichen Verkehrsmitteln unsere Alltagswege zurücklegen können, umso weniger motorisierter Verkehr fällt an.
Wussten Sie übrigens, dass auch das Sammelgaragenkonzept in aspern Seestadt eine wichtige Säule ihrer nachhaltigen Mobilitätsstrategie ist? Geparkt wird hier nämlich zum überwiegenden Teil nicht „flächig“ auf der Straße, sondern eben platzsparend in Quartiersgaragen, was mehr Platz und Sicherheit für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen bringt und sich insgesamt sehr positiv auf den Bodenverbrauch auswirkt: Hier ist die Seestadt besonders vorbildlich – mit gerade mal 62 m² verbrauchtem Boden pro Einwohner*in – inklusive Wohnraum, Parkraum, Straßen, Wegen, Infrastruktur und Geschäftsflächen. Der Wert für Gesamt-Wien liegt bei rund 100 m² – und ländliche Gemeinden weisen teilweise einen zehnmal höheren Verbrauch auf!
Hier lesen Sie mehr über Stadtentwicklung & Klimaschutz in der Seestadt. (PDF)
Der Wettbewerb und die Meilensteine im Projekt
Als Teil des Wiener Qualitätssicherungsprozesses für die Planung neuer Hochhäuser, der im STEP 2025-Fachkonzept Hochhäuser festgelegt ist, wird das Projekt von einer eigens gebildeten und von Stadtplanung, Bezirk und Vertreter*innen des aspern Beirats beschickten Lenkungsgruppe begleitet.
Der EU-weit offene, zweistufige Architekturwettbewerb wird in der ersten Septemberhälfte ausgelobt und soll im Frühling 2023 abgeschlossen sein. Der Siegerentwurf soll als Grundlage für die Erlangung von Bebauungsbestimmungen für das Baufeld J6 dienen.
Ziel ist die Fertigstellung des Projekts auf Baufeld J6 bis Ende 2027.
Weitere Projekte im Seeparkquartier finden Sie hier.