Donaustadt: Entwicklungsleitlinien für das Hausfeld fertiggestellt

(c) Raumposition

Für die Bereiche des Hausfelds südlich der Achse An den alten Schanzen und westlich der U2 hat die Wiener Stadtteilplanung seit Frühjahr 2022 für die zukünftige Entwicklung des rund 60 Hektar großen Gebiets unter Einbindung der Bevölkerung grundlegende Zielsetzungen erarbeitet. Diese übergeordneten Pläne für das Gebiet wurden in der 66. Sitzung der Wiener Stadtentwicklungskommission (STEK) beschlossen.

Das Stadtteilentwicklungskonzept (SEK) sieht vor, dass bestehende Betriebe wie das Logistikzentrum oder die Gärtnerei Ganger erhalten bleiben sowie Möglichkeiten für deren Weiterentwicklung und Möglichkeiten für weitere Betriebsansiedlungen geschaffen werden.

Klimasensible Stadtentwicklung mit über 10 ha an Parkflächen

Zudem sind im Gebiet rund 5.350 Wohnungen und insgesamt 10,2 Hektar an neuen Parkflächen geplant. Diese sollen in zwei großen Stadtteilparks angeordnet sein und damit den neuen Stadtteil optimal mit großzügigen Grünflächen versorgen. Ein weiteres wichtiges Ziel ist die intensive Gebäudebegrünung auch bei gewerblich genutzten Gebäuden. Das umfasst sowohl die Fassaden- als auch die Dachbegrünung. Für die Energieversorgung des Stadtteils sollen lokale Energiesysteme für Strom und Wärme umgesetzt werden, wie zum Beispiel PV-Anlagen. Um das Regenwasser bestmöglich im Gebiet zu halten, wird die Versiegelung so gering wie möglich gehalten.

Optimale Anbindung an den Öffentlichen Verkehr und das Radwegenetz

Schon heute ist das Hausfeld dank hochrangiger Anbindung an das U-Bahnnetz sehr gut mit öffentlichem Verkehr versorgt. Neben den bereits bestehenden Stationen Hausfeldstraße und Aspernstraße wird inmitten des Gebiets eine weitere Station errichtet. Zusätzlich wird ein engmaschiges und attraktives Fuß- und Radwegenetz entstehen, das sowohl den Bewohner*innen als auch den Betrieben zu Gute kommen wird.

Neues Quartierzentrum im Bereich der U-Bahnstationen

Im Bereich der beiden U-Bahnstationen wird Vorsorge für die Etablierung eines neuen Quartierzentrums getroffen. So entsteht eine Stadt der kurzen Wege, mit Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung, zum Einkaufen und zum Verweilen vor Ort. Im Gebiet sind zudem zwei neue Schulen geplant, die eine wichtiger Bestandteil für die Schulversorgung in der Donaustadt sein werden. Ebenfalls werden neue Kindergärten entstehen.

Bürgerbeteiligung

Die Bürger*innen wurden mehrfach in den Erstellungsprozess des SEK eingebunden. So wurden zum Start des Planungsprozesses Spaziergänge organisiert, bei denen die Bürger*innen den Planer*innen direkt vor Ort zeigten was aus ihrer Sicht im Gebiet zu beachten ist. Zu den Zwischenergebnissen während des Erarbeitungsprozesses gaben die Bürger*innen im Rahmen einer „Zwischenschau“ Rückmeldungen. Über einen eigens eingerichteten Newsletter werden alle Interessierten auf dem Laufenden gehalten.

Wie geht es weiter?

Das SEK dient als Basis für die zukünftige Entwicklung des Hausfelds, den entsprechenden Beschluss hat die Wiener Stadtentwicklungskommission gefasst. Während die Voraussetzungen für eine bauliche Umsetzung gewerblicher Projekte, wie z.B. der Anschluss an das bestehende Straßennetz, in Teilbereichen bereits bestehen und dort Bauwerke rascher umgesetzt werden können, gilt es für andere Teile des Gebiets, insbesondere auch jene mit Wohnnutzungs-Schwerpunkt, die planerischen Vorgaben im nächsten Schritt weiter zu vertiefen.

Stadtentwicklungskommission: Wichtiges Gremium der Stadtentwicklung

Die Stadtentwicklungskommission (STEK) setzt sich – unter dem Vorsitz des Bürgermeisters – im Wesentlichen aus den amtsführenden und nicht amtsführenden Stadträtinnen und Stadträten, Klubobleuten, Ausschussvorsitzenden sowie Bau-, Planungs- und Finanzdirektorinnen und -direktoren sowie den höchstrangigen Beamtinnen und Beamten der Planungsdienststellen zusammen. Die Beschlüsse der STEK dienen als wesentliche Grundlage und Orientierung für weitere Planungs- und Umsetzungsschritte in der Wiener Stadtentwicklung.

Aus heutiger Perspektive kann die Errichtung erster Wohngebäude und der damit in Verbindung stehenden Grünräume und Infrastrukturen für Mitte der 2030er Jahre erwartet werden.

Zahlen, Daten, Fakten

Das SEK schafft die Grundlage für:

  • Errichtung von rd. 5.350 Wohneinheiten.
  • Errichtung von neuen Parks im Gesamtausmaß von rd. 10,2 ha.
  • Sicherstellung von Betriebsflächen unter Erhalt der bestehenden Nutzungen
  • Dach- und Fassadenbegrünungen
  • Etablierung lokaler Energiesysteme
  • Vorsorge für ein Quartierszentrum

Weitere Infos zu Stadtteilentwicklungskonzept (SEK) Hausfeld


Nachtrag (Juni 2024)

In der Podcast-Folge „Stadtentwicklung im Hausfeld – Ein neuer Stadtteil entsteht“ aus der Reihe „15 Fragen – 15 Minuten“ beantwortet der zuständige Planer Philipp Fleischmann (MA 21B) Fragen zu dem in den vergangenen zwei Jahren gemeinsam mit der Bevölkerung erstellten Stadtteilentwicklungskonzept für das Hausfeld. Dieses legt die Rahmenbedingungen für die zukünftige Entwicklung in diesem Gebiet fest.