Ein Straßenlabor zum Wiener Supergrätzl

(c) Stadt Wien/C. Fürthner

Im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche fand im September ein Straßenlabor zum Supergrätzl Volkertviertel statt, in dem BürgerInnen zum Thema Superblock informiert wurden und Ideen für die Wiener Supergrätzl einbringen konnten. Mehr als 600 Menschen nahmen vom 18.-20. September am ersten Supergrätzl Straßenlabor teil. 

Was ist ein Superblock?

Das Superblock-Konzept ist ein Planungsansatz, um in fußläufig erschließbaren Stadtgebieten mit circa 200-400 Metern Kantenlänge eine Verkehrsberuhigung zu ermöglichen. Superblocks verbessern die Sicherheit und die Wegeverbindungen für das Gehen und Radfahren, schaffen verkehrsberuhigte öffentliche Räume mit hoher Aufenthaltsqualität sowie Raum für die Begrünung des Stadtraumes zur Reduktion urbaner Hitzeinseln. Damit ist das Superblock-Konzept ein Planungsansatz, der für verschiedene strategische Planungen der Stadt Wien (z.B.: STEP 2025 mit dem Fachkonzept Mobilität oder dem Fachkonzept öffentlicher Raum) einen Beitrag leisten kann.

Vom Superblock zum Supergrätzl

In Wien können Superblocks einen Beitrag dazu leisten, um die Lebensqualität in den Wiener Grätzln zu erhalten und für zukünftige Anforderungen fit zu machen.

Als Wiener Version des Wortes „Superblock“ dient dabei „Supergrätzl“. Damit wird verdeutlicht, dass das Planungskonzept Superblock die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum und aktive Mobilitätsformen genauso wie das Miteinander sowie die Teilhabe im Grätzl fördern kann.

Die Supergrätzl Pilotstudie

Derzeit führt die MA18 eine Pilotstudie zum Thema Supergrätzl durch, um die strategischen Grundlagen für Superblock-Umsetzungen in Wien zu erarbeiten und planerische Methoden für zukünftige Umsetzungsprozesse von Planungsprojekten im Superblock-Maßstab zu entwickeln. Beispielhaftes Planungsgebiet ist dabei das Volkertviertel im 2. Bezirk. Als Grundlage für zukünftige Umsetzungsprozesse von Planungsprojekten im Superblock-Maßstab werden zudem innovative, partizipatorische Formate der Bürger*innen-Beteiligung ausgearbeitet.

Willkommen im Straßenlabor!

Vom 18. Bis 20. September 2020 wurden neue Werkzeuge zur Partizipation im öffentlichen Raum gemeinsam mit Bürger*innen im „Supergrätzl Straßenlabor“ ausprobiert. Um die COVID-19 Abstandsregeln optimal einzuhalten, wurde die gesamte Veranstaltung im öffentlichen Raum, auf der Volkertstraße im Abschnitt zwischen Rueppgasse und Springergasse, durchgeführt. Untertags wurde dieser Straßenabschnitt für den Autoverkehr gesperrt und stand für Gehen, Radfahren und spontanes Verweilen im Straßenlabor zur Verfügung.

Das Supergrätzl Straßenlabor mit den zwei Grätzlwagerln. Links im Bild eine Infografik im Maßstab 1:1 zur Aufteilung der öffentlichen Räume im Volkertviertel. (Bild: lorenz consult/Georg Wieser)

Auf zwei Grätzlwagerln waren Informationstafeln angebracht, die Teilnehmer*innen über das Wiener Supergrätzl und das Pilotprojekt im Volkertviertel informierten. In den Grätzlwagerln wurden die Materialien für das Straßenlabor aufbewahrt.

Das Straßenlabor von oben mit Straßenröntgen, mobilen Möbeln und Pflanzen. (Bild: lorenz consult/Georg Wieser)

Um die Möglichkeiten einer Umgestaltung der Straßen in einem Supergrätzl im Maßstab 1:1 zu diskutieren, wurde ein Straßenröntgen aufgebracht, das direkt zeigt, welche Leitungen und Einbauten unter dem Asphalt liegen und bei Baumpflanzungen zu beachten sind. Darauf aufbauend wurden mit farblichen Markierungen die räumlichen Potenziale für eine neue Verkehrsorganisation mit Gehsteigen, Fahrbahnen und Gestaltungsflächen dargestellt. Auch die an diesem Standort möglichen Baumpflanzungen wurden mit farblichen Markierungen aufgezeigt.

Die Nutzung dieses Straßenabschnittes konnte im Rahmen des Straßenlabors mit mobilen Möbeln und Pflanzen getestet werden. Je nach Sonnenstand und Tageszeit wurden diese anders aufgestellt. In der Ideenbox wurden Eindrücke aus dem Volkertviertel und Anregungen für die Wiener Supergrätzl gesammelt.

An drei Tagen wurden Spaziergänge durch das Volkertviertel angeboten und durchgeführt, in denen Expert*innen der Stadt Wien, Planer*innen sowie lokale AkteurInnen das Thema Supergrätzl mit Menschen aus dem Grätzl und aus ganz Wien, diskutierten.

Das Straßenlabor mit zwei der dargestellten möglichen Baumstandorte. (Bild: lorenz consult/Georg Wieser)

Neue Ideen für die Wiener Supergrätzl

Mehr als 600 Menschen besuchten das Superblock Straßenlabor am 18., 19. und 20. September. Für die Supergrätzl Pilotstudie wurden Ideen gesammelt für: mehr Aufenthaltsqualität im Grätzl und die Umgestaltung der Straßen als öffentliche Räume, Verbesserungen für das Gehen und Radfahren, Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit – insbesondere für Kinder und Jugendliche, neue Funktionen zur Belebung des Volkertmarktes, und, Begrünungsmaßnahmen in den Straßen und auf den Fassaden. Diese Ideen werden nun aufbereitet und fließen in die Pilotstudie ein als Grundlagen für eine mögliche Umsetzung in den Wiener Supergrätzln.

Vielen Dank an alle TeilnehmerInnen. Wir freuen uns auf das nächste Straßenlabor

Die Pilotstudie zu den Wiener Supergrätzln wird im Frühjahr 2021 veröffentlicht.

(c) Stadt Wien/C. Fürthner

(c) Stadt Wien/C. Fürthner

Superblocks-Pilotstudie – Supergrätzl Volkertviertel in wien.at

 

 

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