Top-Ten-Projekte der Wiener Stadtentwicklung 2019

(c) Stadt Wien/C. Fürthner

Auch im Jahr 2019 haben viele spannende Projekte der Wiener Stadtentwicklung das Licht der Welt erblickt. Eine kleine Auswahl finden Sie hier:

#Bauordnungsnovelle I: Klimaschutzgebiete für die ganze Stadt

Der Gebäudebereich ist einer der wichtigsten Hebel für den Klimaschutz und die Energiewende. Mit der Festlegung von Klimaschutzgebieten vollzieht die Stadt Wien den Schritt raus aus Öl und Gas im Bereich Kühlen und Heizen. Neubauten müssen in den Klimaschutzgebieten mit erneuerbarer Energie oder Fernwärme ausgestattet werden.

Konkret bedeutet das: Heizung, Temperierung und Warmwasser-Aufbereitung von Neubauten erfolgen entweder über erneuerbare Energien wie Erdwärme, Solarenergie, Biomasse oder über Fernwärme. Das betrifft alle zukünftig neu errichteten Gebäude: den sozialen und frei finanzierten Wohnbau ebenso wie Bürogebäude, Geschäftslokale sowie alle öffentlichen Gebäude wie zum Beispiel Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser. Das ist bereits in der Wiener Bauordnung verankert und wird nun mit sogenannten Energieraumplänen umgesetzt. Mehr dazu

#Bauordnungsnovelle II: Widmungskategorie geförderter Wohnbau in Umsetzung

Um leistbares Wohnen weiterhin zu ermöglichen, wurde mit der neuen Widmungskategorie „Geförderter Wohnbau“ eine maßgebliche Neuerungen  in der Wiener Bauordnung beschlossen. Überall, wo Flächen in Wohngebiet umgewandelt werden, sind gemäß der Bauordnungsnovelle zwei Drittel für den sozialen Wohnbau vorgesehen. Im März 2019 ist die neue Widmungskategorie in Kraft getreten, im Dezember wurden bereits erste Projekte nach der neuen Bauordnung im zuständigen Wiener Gemeinderatsausschuss beschlossen. Mehr dazu

#Smart City Rahmenstrategie 2019 – 2050

Das Smart-City-Programm der Stadt Wien ist die Antwort auf aktuelle, globale Herausforderungen und definiert die Politik für die nächsten Jahrzehnte. Weil Wien seit Generationen „smart“ handelt, ist die Stadt heute schon einer der weltweit besten Plätze zum Leben. Vorausschauende, intelligente Lösungen für das alltägliche Leben haben Wien zur Stadt mit weltweit höchster Lebensqualität gemacht. Die Trinkwasserqualität oder der soziale Wohnungsbau sind Belege dafür. Aber auch die Integration der sozialen Komponente ist ein wesentlicher Bestandteil. Wien lässt niemanden zurück, und das soll so bleiben. Um die Qualität zu halten ist es notwendig, sich ständig neu zu erfinden.

Nachdem die 1. Version der Smart City Rahmenstrategie bereits zweimal vom Roland-Berger-Institut als beste Smart City-Strategie einer Metropole weltweit eingestuft wurde, stellt die heuer beschlossene neue Fassung eine deutliche Weiterentwicklung dar und bietet einen noch integrierteren Ansatz einer Smart City. Auch die Pariser Klimaschutzziele und die Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der UN Agenda 2030 wurden berücksichtigt. Die SCWR ist damit die Wiener Strategie für eine nachhaltige Entwicklung. Mehr dazu

#Südraum Favoriten: BürgerInnenbeteiligungsprozess und Stadtteilentwicklungskonzept

Mit dem im Herbst 2019 gestarteten stadtteilbezogenen Entwicklungskonzept „Südraum Favoriten“ kommt ein neuartiges Planungsinstrument der so genannten „Zwischenebene“ zwischen Stadtentwicklungsplan und Flächenwidmungs-/Bebauungsplan zum Einsatz. Besonders an diesem Prozess ist die enge Verschränkung mit einem groß angelegten BürgerInnenbeteiligungsverfahren, das bereits im Juni 2019 mit der Ausstellung „Wien wird WOW“ am Wiener Reumannplatz gestartet hat und das bis Ende Juni 2020 fertiggestellt werden soll. Damit setzt die Wiener Stadtentwicklung neue Maßstäbe für Entwicklungsprozesse auf Stadtteilebene. Mehr dazu

#Fachkonzept Polyzentrales Wien – Mittelpunkt des städtischen Lebens

Eine vielfältige Zentrenlandschaft ist wichtig, damit dass Zusammenleben in Wien gut funktionierten kann und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Das Fachkonzept betrachtet sowohl die bestehende Zentrenstruktur als auch die Entwicklung neuer Zentren im Zuge der Stadtentwicklung. Der Wandel im Handel erfordert außerdem eine stärkere Steuerung des großflächigen Einzelhandels. Mehr dazu

#Kartierung der Hitzepole der Stadt und Umsetzung der ersten „coolen Straßen“

Wetterextreme wie Hitzewellen werden durch die fortschreitende Klimakrise immer häufiger. Erstmals verfügt die Stadt Wien mit der Hitzekarte über Daten, die zeigen, an welchen Orten in Wien Abkühlung am dringendsten benötigt ist.

Das Besondere an der Hitzekarte ist, dass auch das Alter der Bevölkerung berücksichtigt wird. Denn Kinder, ältere Menschen und Kranke sind von der Hitze besonders stark betroffen. In der Karte wird also auch die Hitzeverträglichkeit sichtbar. Heiße Orte, an denen viele ältere Personen und Kinder leben, werden rot hervorgehoben. Daneben liefert die Hitzekarte Informationen zur Beschaffenheit von Grünraum und Wasser sowie mit welchen Temperaturen zu rechnen ist. Mehr dazu

#Qualitätsvoller und leistbarer Wohnraum

Auch 2019 erfolgten Widmungen für rund 10.000 Wohnungen. Damit schafft die Wiener Stadtentwicklung die Grundlage dafür, dass in Wien ausreichend qualitätsvoller und leistbarer Wohnraum entstehen kann. Besonders hervorzuheben ist ein spannendes Detail: Dass die als Bauland ausgewiesene Fläche im Stadtgebiet so mehr wird, ist klar. Gleichzeitig wächst erfreulicherweise aber auch der als Grünland gewidmete Flächenanteil. Das zeigt, dass die Anstrengungen der Stadt, neue Stadtentwicklungsgebiete mit großen grünen Freiflächen auszustatten, erfolgreich sind.

#Kühle Meile Zieglergasse

Bis Ende des Jahrhunderts rechnen WissenschafterInnen in Neubau mit 50 bis 55 extremen Hitzetagen pro Jahr. Damit gehört der 7. Bezirk zu den vom Klimawandel stark betroffenen Gebieten Wiens. Die Neugestaltung der Zieglergasse ist ein Pilotprojekt, das zeigt, wie man Hitzetage auch im dicht bebauten Neubau erträglich machen kann. Entlang von gut einem Kilometer sorgen 24 Bäume für Beschattung. Wasserentnahmestellen bieten Erfrischung für Menschen und Tiere. Kühlbögen sollen bestimmte Straßenabschnitte effektiv um mehrere Grad kühlen. Diese Maßnahmen helfen die Lebensqualität auch bei zunehmender Hitze in der Stadt zu erhalten. Mehr dazu

#Schadensdokumentation Wiener Hochquellenwasserleitungen

Über 1,8 Millionen Menschen in Wien werden mit bestem Trinkwasser aus den Alpen versorgt. Das Wasser gelangt auf einem Weg von hunderten Kilometern in den Bauwerken der Wiener Hochquellenwasserleitungen nach Wien. Diese kritische Infrastruktur muss dokumentiert und gepflegt werden. Die Dokumentation des Zustandes der Bauwerke wird mit einem weltweit einmaligen Kameraroboter durchgeführt, der in einer Kooperation mit Firma Clauss speziell für die Stadt Wien entwickelt wurde. Das System erfasst im Wasserleitungsstollen automatisiert hochauflösende Bilddaten in Vermessungsgenauigkeit, wodurch Schäden langfristig flächig dokumentiert und verortet werden. Die georeferenzierten Bilddaten dienen als Grundlage für weitere Analysen, denn die in den Daten abgebildeten Objekte können durch ExpertInnen oder KI Systeme digital begutachtet und interpretiert werden. Mehr dazu

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