Regionalpark „DreiAnger“: Startschuss für die Umsetzung
Mit steigenden Zahlen an Einwohner*innen steigt auch die Nachfrage nach Erholungsmöglichkeiten in der Natur. Der Regionalpark „DreiAnger“, der Grünräume im Bereich Floridsdorf, Donaustadt und Gerasdorf bei Wien verbindet, leistet einen wichtigen Beitrag zur Naherholung in der Stadtregion.
Zur Umsetzung des gemeindeübergreifenden Erholungsraums wurde im Zusammenwirken einer Vielzahl an Beteiligten ein lokaler Aktionsplan erarbeitet und vor kurzem präsentiert.
„Der Regionalpark ist ein gelungenes Beispiel für eine grenzüberschreitende Kooperation. Mit dem Aktionsplan liegt nun eine Fülle an Ideen und Maßnahmen vor, den Regionalpark gemeinsam mit den Bürger*innen zu gestalten und mit Leben zu erfüllen.“
Vizebürgermeisterin Birgit Hebein, Wien
Umweltstadträtin Ulli Sima, Wien
Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf, NÖ
Gemeinsame Grünraumvision für Floridsdorf, Gerasdorf und die Donaustadt
Der Name Regionalpark „DreiAnger“ geht auf die drei Angerdörfer Stammersdorf, Gerasdorf bei Wien und Süßenbrunn zurück, die Ankerpunkte für den Grünraum darstellen.
Die Überlegungen zum Regionalpark fußen auf der historischen Idee eines Grüngürtels um Wien. Das Projekt geht auf eine Initiative des Stadt Umland Managements zurück, der Regionalpark DreiAnger ist ein Erfolg der Zusammenarbeit einer Vielzahl an Beteiligten über die Landesgrenze hinweg. Der Lokale Aktionsplan zeigt, welche Schritte und Maßnahmen erforderlich sind, um den gemeinde- und bundesländerübergreifenden Regionalpark schrittweise zu entwickeln und langfristig zu sichern.
Ideenspeicher für die Umsetzung des Regionalparks
Im November 2016 starteten im Rahmen des EU-Projekts „LOS_DAMA!“ die Planungen für eine Grünraumverbindung vom Bisamberg über Gerasdorf bis zum zukünftigen Norbert-Scheed-Wald im 22. Bezirk. Im Rahmen mehrerer Dialogformate wurde gemeinsam mit Stakeholdern und Bürger*innen aus Wien und Gerasdorf an einer Vision gearbeitet.
„Die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit und die Kooperation mit unterschiedlichen Interessensvertreter*innen aus Wirtschaft, Landwirtschaft, Zivilgesellschaft, Verwaltung und engagierten Bewohnerinnen und Bewohnern machen den Regionalpark zu einem vielfältigen und aktiven Landschaftsraum zum Leben.“
Georg Papai, Bezirksvorsteher Floridsdorf
Ernst Nevrivy, Bezirksvorsteher Donaustadt
Alexander Vojta, Bürgermeister Gerasdorf
Die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit sind in einem Landschaftsplan und einem Lokalen Aktionsplan festgehalten. Die beiden Publikationen können unter www.regionalpark.wien.at heruntergeladen werden.
Mit Landschaftsplan und Lokalem Aktionsplan stehen ein räumliches Leitbild und ein Ideenspeicher für die Realisierung des gemeindeübergreifenden Projekts zur Verfügung. Als Ergänzung zum Landschaftsplan, der verortbare Maßnahmen beinhaltet, beschreibt der Aktionsplan Maßnahmen zur Umsetzung aus den Bereichen Governance, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung, Flächenmanagement und Raumordnung sowie Erholungsinfrastruktur. Er richtet sich als Leitfaden an die beteiligten Stellen, allen voran die Stadt Wien und die Stadtgemeinde Gerasdorf. Zugleich zielt der Aktionsplan aber auch darauf ab, möglichst viele weitere Menschen, Gruppen und Organisationen zu inspirieren, im Sinne der Ziele selbst aktiv zu werden.
Der Regionalpark als vielfältiger Landschaftsraum zum Leben
Wo viele unterschiedliche Interessen und Akteur*innen in einem Landschaftsraum dicht auf dicht aufeinander treffen, braucht es sinnvolle Konzepte. Ein Ansatz, der in diesem Zusammenhang in Deutschland seit vielen Jahren verfolgt und in Stadtregionen auch wirkungsvoll angewendet wird, ist die Idee der Regionalparks. Im Regionalpark finden verschiedene Nutzungen nebeneinander Platz und werden Win-win-Situationen zwischen ökologischen, sozialen und ökonomischen Ansprüchen angestrebt und gefördert.
Dabei ist die Landschaft Ausgangspunkt aller Überlegungen:
- Als Lebensraum für Pflanzen und Tiere
- Als Erholungsraum
- Als Wirtschaftsraum für landwirtschaftliche Betriebe
- Als Raum, in dem Siedlungsentwicklungs-Interessen verhandelt werden
Im Vordergrund steht das Ziel, die Landschaft punktuell um einzelne Elemente anzureichern und für die Erholungsnutzung attraktiver zu gestalten. Damit soll die Eigenheit des Landschaftsraums bewahrt und die Identifikation mit dem Landschaftsraum gestärkt werden. Die örtliche Landwirtschaft als prägendes Element der Landschaft stellt dabei eine wesentliche Grundlage des ca. 3.000 ha großen Regionalpark „DreiAnger“ dar.
Das EU-Projekt LOS_DAMA!
Den Rahmen für die Regionalpark-Planungen bildete das EU-Projekt „LOS_DAMA!“. Gemeinsam mit Partnern, wie der Stadt München, wurden im Zuge des Projekts Wege gesucht, um die stadtregionalen Landschaften zu sichern, aufzuwerten und erfolgreich zu managen.
LOS_DAMA! steht für Landscape and Open Space Development in Alpine Metropolitan Areas und wird aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung durch das Interreg Alpine Space Programme kofinanziert.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!