Neue Mobilitätslösungen für die urbane Peripherie
Neue Lösungen und Alternativen sind notwendig, um die hohe Abhängigkeit vom privaten PKW in der urbanen Peripherie zu reduzieren. Im Forschungsprojekt OptiMaaS wurde – anhand der Stadtentwicklungsgebiete Muthgasse und Oberes Hausfeld – untersucht, welche Rolle Sharing-Angebote am Stadtrand spielen können und wie diese am besten konzipiert werden sollten.
In den meisten Städten ist in der urbanen Peripherie eine erhöhte Abhängigkeit vom eigenen Auto zu beobachten. Verständlich, denn der ÖV ist oft weniger gut ausgebaut, die Infrastruktur fürs sichere und entspannte Radfahren und zu Fuß gehen weniger dicht – und die Distanzen sind auch oft größer. Sharing-Angebote sind meist nur vereinzelt verfügbar. Diese beschränken sich oft auf Innenstadtbereiche, wo eine höhere Anzahl an Nutzer*innen zu erwarten ist. Im Projekt OptiMaaS wurde untersucht, welche Rolle Sharing-Angebote hier spielen können und wie diese am besten konzipiert werden müssen, um den Bedürfnissen der Bewohner*innen dieser städtischen Lagen zu entsprechen.
„Mobility as a Service (MaaS)“
In den letzten Jahren sind in Wien von Carsharing bis Grätzlrad eine Vielzahl neuer Angebote entstanden. Auch die Bündelung verschiedener Services in einer App – in Verbindung mit dem ÖV – hat international an Bedeutung gewonnen. In der Fachliteratur wird dieser Ansatz als „Mobility as a Service (MaaS)“ bezeichnet. Im Projekt OptiMaaS wurde von September 2018 bis Mai 2021 in einem internationalen Konsortium, in dem auch zahlreiche Wiener Partner vertreten waren, der Themenkomplex „Mobility as a Service“ im Kontext der urbanen Peripherie untersucht.
Durch das breit aufgestellte Projektkonsortium war es möglich, verschiedenste Seiten dieser Thematik zu beleuchtet: Von datengestützten Entscheidungshilfen zur idealen Konzeption und Verortung von Mobilitätsstationen – über die Entwicklung von digitalen Lösungen für on-demand Fahrtendienste – bis hin zu Planungsrichtlinien für die Quartiersentwicklung. Durch den Austausch mit den internationalen Projektpartnern und regelmäßige, international ausgerichtete Expert Panel kamen spannende neue Perspektiven auf den (Wiener) Planungskontext ans Licht.
Praxisbeispiele Muthgasse und Hausfeld
Als Teil des Projekts wurde in Zusammenarbeit mit der MA 21A das Stadtquartier Muthgasse als Praxis-Beispiel behandelt sowie das obere Hausfeld mit der MA 21B. Im Projekt wurden Simulationen für das zukünftige Mobilitätsverhalten in den Quartieren erstellt und die Wirkung von Sharing-Angeboten simuliert. Des Weiteren wurden im Rahmen eines Workshops die bestehende Planungspraxis diskutiert, Hürden identifiziert und Lösungswege skizziert. Für das Projektkonsortium eine einmalige Gelegenheit, um die entwickelten Tools und Konzepte anhand eines konkreten Beispiels anzuwenden und zu diskutieren.
Die Ergebnisse aus dem Projekt wurden in Form von „Recommendation Papers“ zu verschiedenen Themen kompakt zusammengefasst (auf Englisch). Ebenso wurde eine deutschsprachige Projektzusammenfassung erstellt. Beide Dokumente sind über die Projektwebsite frei zugänglich (Links s.u.)
Weitere Informationen
Projektzusammenfassung (deutsch) und Recommendation Papers (englisch)
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