Stadtteilplanung und Flächenwidmung 2021 – Zahlen, Daten, Fakten

© Stadt Wien/C. Fürthner

Auch im 2. Jahr der Pandemie hat die Wiener Stadtteilplanung gemeinsam mit Partner*innen aus Magistrat und Fachwelt eine solide und zeitgemäße Grundlage für die zukünftige Entwicklung unserer Stadt geschaffen.

  • 41 Plandokumente wurden dem Wiener Gemeinderat vorgelegt, von diesem beschlossen und damit Vorsorge für ein nachhaltiges und geordnetes Wachstum unserer Stadt geschaffen.
  • Der sorgsame Umgang mit der Ressource Boden steht dabei im Mittelpunkt der Planungen. Wien ist das Bundesland mit dem bei weitem geringsten pro Kopf-Bodenverbrauch. Während im Burgenland pro Kopf 1.200 m² verbaut werden, sind es in Wien nur 100m². Damit ist Wien österreichische Bodenschutz-Meisterin.
  • In den vergangenen 30 Jahren sind rund 418.000 Menschen dauerhaft nach Wien gezogen, um hier zu arbeiten, eine Familie zu gründen oder zu studieren. Würden all diese Menschen mit dem Bodenverbrauch des Burgenlandes untergebracht werden, so wäre – der Fläche nach – ein zweites Wien nötig.
  • 43% des Wiener Baulands ist Bauklasse 1 – das umfasst auch viele Einfamilienhausgebiete. In diesen Gebieten ist in den vergangenen Jahren der Entwicklungsdruck stark gestiegen. In einem ersten Schritt wird mit einer Novelle der Bauordnung 2021 gegengesteuert. Unter anderem gelten neue Abstände zur Grundgrenze, die in Abhängigkeit von der Gebäudehöhe definiert werden. Damit wird ein zu nahe Heranrücken der Gebäude zueinander verhindert. Zudem ist der höchste Punkt des Daches mit 4,5 m (früher 7,5m) beschränkt worden. Lokal wurde mit Anpassungen der Flächenwidmungs- und Bebauungspläne reagiert.

Stadtteilentwicklungskonzept als neue Flughöhe der übergreifenden Planung

Zusätzlich ist es gelungen, mit dem Stadtteilentwicklungskonzept ein neues Instrument der Stadtteilplanung einzuführen und auch anzuwenden. Nach dem Projekt im Südraum Favoriten, das in diesem Jahr abgeschlossen werden konnte, sind 2021 weitere Stadtteilentwicklungskonzepte gestartet worden, angefangen von Floridsdorf/Brünner Straße, über das Hausfeld bis hin zur Tangente im 3. und 11. Bezirk.

Bürger*innenbeteiligung in Zeiten der Pandemie

Mit der Online-Infostunde gibt es ein neues, pandemiegerechtes Format der Bürger*inneninformation, das im vergangenen Jahr in unterschiedlichen Konstellationen und Breitenwirkungen vielfach angewandt wurde.

Insgesamt wurden 11 Online-Infostunden mit umfassender Bürger*inneninformation angeboten und dazu über 80.000 Haushalte einbezogen. Mit einer Stadtteilwerkstatt im Wiener Arkadenhof, zu der 50 TeilnehmerInnen repräsentativ gelost wurden, konnte im Rahmen des Projekts „Willst Du mein Favoriten sein?“ auch während der Pandemie eine analoge Beteiligungsveranstaltung erfolgreich durchgeführt werden, die Maßstäbe setzen konnte.

 

2 Kommentare
  1. Karin Lehmann sagte:

    Guten Tag,
    wenn wir in Wien das propagierte Klimaziel erreichen wollen, muss der motorisierte Verkehr halbiert werden. Gibt es dazu eine umfassende Verkehrsplanung für Wien?
    Im 4. Bezirk so wie vermutlich in allen Innenbezirken stellen Einpendler das größte Verkehrsaufkommen, die Bewohner:innen sind überwiegend zu Fuß und per Fahrrad unterwegs.
    Eine Gesamtplanung ist dringend nötig!
    Danke und freundliche Grüße – und ein gutes Neues Jahr!
    Karin Lehmann

    Antworten
    • lanadvkid sagte:

      Vielen Dank für Ihre Zuschrift. Die Stadt Wien hat das klare Ziel, umweltfreundliche Verkehrsmittel zu fördern und auszubauen. Deshalb wird das öffentliche Verkehrssystem (zB U-Bahn-Ausbau, neuen Straßenbahnen, 365 Euro Jahresticket…) laufend attraktiver gemacht, das Radwegenetz wird ausgebaut und die Parkraumbewirtschaftung jetzt mit 1.3.2022 auf alle Wiener Gemeindebezirke ausgeweitet. Die Grundlagen für diese Maßnahmen sind im Wiener Stadtentwicklungsplan festgeschrieben, den sie unter https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/strategien/step/step2025/index.html finden.

      Mit den besten Grüßen,
      Team Newsletter Stadtentwicklung

      Antworten

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